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15.08.2016

Extreme Ereignisse Extreme Wetterereignisse verursachen jedes Jahr Schäden in Millionenhöhe. Welche Rolle spielt dabei der Klimawandel? Wie können wir Schäden vermeiden?

Zum Begriff Risiko

(Auszug aus Grünewald & Merz, 2003, Seite 15)

Das Wort „Risiko“ wird in der Umgangssprache und in der Wissenschaft unterschiedlich benutzt. Im alltäglichen Sprachgebrauch bedeutet Risiko die Möglichkeit, einen Schaden zu erleiden. In der Sicherheitswissenschaft beinhaltet der Begriff Risiko die beiden Aspekte Eintrittswahrscheinlichkeit und die Größe eines Schadens (Kuhlmann 1995, Plate & Merz 2001, WBGU 1999).

Das Risiko ergibt sich aus der Interaktion von Gefährdung und Vulnerabilität. Okrent (1980) gibt ein schönes Beispiel für den Unterschied zwischen Gefährdung und Risiko: Zwei Personen überqueren den Ozean, eine in einem Ruderboot, die andere in einem Passagierschiff. Beide sind der gleichen Gefährdung ausgesetzt, nämlich Stürmen und hohen Wellen, die Person im Ruderboot hat jedoch ein viel höheres Risiko zu kentern und zu ertrinken.

© Horst Schmidt/Mischa Krumm/Fotolia

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Entsprechend dieser Interaktion kann z.B. das Hochwasserrisiko einer Region vermindert werden, indem die Gefährdung durch die Vergrößerung des Wasserretentionspotentials im Einzugsgebiet und/oder die Vulnerabilität durch Rücknahme von hochwertigen Nutzungen in gefährdeten Zonen oder das Einrichten eines Warnsystems verringert werden.

Sehr häufig wird Risiko als Produkt aus der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses und dem Schadenausmaß definiert. Dieses Risikomaß – der Erwartungswert des Schadens –, der bei technischen Risikoabschätzungen fast ausschließlich verwendet wird, ist jedoch nicht für alle Entscheidungen geeignet.