Klimawandel und Gesundheit

Messungen zeigen, dass sich die Erde seit dem 19. Jahrhundert erwärmt. In Deutschland ist die Lufttemperatur im Jahresmittel von 1881 bis 2018 um 1,5 Grad Celsius angestiegen. Es gibt mehr heiße Tage mit Temperaturen über 30 Grad und die Sommer 2018 und 2019 waren Rekordsommer mit ausdauernden Hitzewellen. Dabei hat sich auch der jährliche Niederschlag um durchschnittlich 30 Prozent erhöht. Dieser zusätzliche Niederschlag fällt allerdings hauptsächlich im Winter. Im Sommer hingegen ist der durchschnittliche Niederschlag sogar um 1,2 Prozent gesunken. Aber die Klimaänderung ist nicht nur an den Mittelwerten abzulesen. Auch Extremwetterereignisse wie Sturmfluten, Überschwemmungen, Hitzewellen, Starkregen und Winterstürme werden häufiger und intensiver.

@ fotolia/Robert Kneschke

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Dabei haben die Klimaänderungen auch Auswirkungen auf die Gesundheit. Folgen sind beispielsweise zusätzliche Belastungen für das Herz-Kreislauf-System, verlängerte Blühphasen von Bäumen, Sträuchern und Gräsern, deren Pollen allergen sind. Außerdem kann es zur Vermehrung und stärkeren Ausbreitung von Zecken und Mücken kommen, die Krankheitserreger übertragen können. Betroffen sind vor allem Kinder, ältere Menschen, Schwangere, Sportler und Menschen, die im Freien arbeiten oder unter chronischen Krankheiten leiden. In Ballungsräumen verstärken sich die Auswirkungen teilweise erheblich.

Dieses Themenportal bietet weiterführende Links und Informationen zur Gesundheit und zum Klimawandel sowie zu einzelnen gesundheitlichen Gefahren.

@ pixabay/David Karich

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Extremwetter

Klimabedingt werden Extremwetterereignisse zunehmen. Neben den direkten Gefahren durch Hitze- und Kältewellen, Brände, Erdrutsche, Stürme oder Unwetter gibt es zahlreiche indirekte Gefahren für die menschliche Gesundheit. So erhöht sich bei steigenden Außentemperaturen das Risiko von Erkrankungen des Nerven- und des Herzkreislaufsystems.  mehr

@ fotolia/stadelpeter

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Allergien

Steigende Temperaturen und ansteigende Konzentrationen von CO2 in der Atmosphäre begünstigen das Wachstum von Pflanzen und steigern die Pollenproduktion allergieauslösender Pflanzen. Außerdem verlängern sich durch den Klimawandel die Blütezeit und damit die jährliche Leidenszeit für Allergiker und Asthmatiker.  mehr

@ Wikimedia CC0

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Infektionskrankheiten

Die Erderwärmung hat Auswirkungen auf die Verbreitung von Infektionskrankheiten, da sich der Lebensraum der Krankheitsüberträger verändert. So stirbt beispielsweise der Malariaüberträger unter 15 Grad Celsius ab. Steigende Temperaturen werden voraussichtlich zu neuen Verbreitungsgebieten führen. Dies gilt nicht nur für Stechmücken, sondern auch für andere Überträger wie Ratten und Parasiten.  mehr

@ fotolia/Stadtblick Stuttgart

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Luftverschmutzung

Bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe und Biomasse entstehen neben CO2 verschiedene Luftschadstoffe wie Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon. Während Treibhausgase jedoch zur Erderwärmung beitragen, wirkt beispielsweise Feinstaub abkühlend. So entsteht ein komplexes Wechselspiel zwischen Luftverschmutzung, Klimawandel und Gesundheit.  mehr

@ fotolia/lavizzara

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UV-Strahlung

Es mehren sich Meldungen, dass sich das Ozonloch über der Südhalbkugel trotz jahreszeitlicher Unterschiede langsam schließt. Vermutlich wird sich nach dem Verbot der Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) die stratosphärische Ozonschicht bis Mitte dieses Jahrhunderts erholen. Der Anteil schädlicher UV-Strahlung auf der Erdoberfläche hängt aber auch von der Bewölkung und dem Gehalt an Aerosolpartikeln in der Atmosphäre ab. Eine Einschätzung, ob die Gefahr duch UV-Strahlung auch unter den Bedingungen des Klimawandels gebannt ist, ist daher sehr schwierig.  mehr

Weiterführende Literatur

Informationen zum Themenportal

Bei den aufgeführten Links handelt es sich um eine beispielhafte Auswahl, die als Hilfestellung zur Orientierung in der Thematik dienen soll. Die Sammlung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vorschläge für weitere Links oder Textergänzungen zum Thema werden gerne entgegengenommen.

Zusammenstellung und Kontakt:
Dr. Susanne Benner, Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz
susanne.benner[at]mpic.de
Dr. Nicole Estrella, Technische Universität München

Forschung

Robert Koch-Institut (RKI)

Das Robert Koch-Institut (RKI) ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit. Das RKI ist die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheits­über­wa­chung und -prävention und damit auch die zentrale Einrichtung des Bundes auf dem Gebiet der anwen­dungs- und maßnahmenorientierten bio­medi­zi­nischen Forschung. Die Kern­auf­ga­ben des RKI sind die Erken­nung, Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten, insbesondere der Infek­tionskrankheiten.
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Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F), Frankfurt

Der Forschungsbereich Biodiversität und Klima der Senckenberg Gesellschaft setzt sich mit zwei der großen Herausforderungen unserer Zeit auseinander, dem Verlust der Biodiversität und dem Klimawandel.

Beide beeinflussen sich gegenseitig, deshalb können die Interaktionen nur verstanden werden, wenn beide Felder in die Forschung einbezogen werden.
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Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Leipzig

Biologische Vielfalt, funktionierende Ökosysteme, sauberes Wasser und intakte Böden sind die natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen. Angesichts des globalen Wandels verfolgt das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ das Ziel, auf der Grundlage exzellenter Forschung Wege zur Vereinbarkeit einer gesunden Umwelt mit der gesellschaftlichen Entwicklung aufzuzeigen.
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Umweltmeteorologie, Universität Freiburg

Die Professur für Umweltmeteorologie an der Universität Freiburg befasst sich unter anderem mit Forschungsprojekten zu Stadtklimatologie, Luftreinhaltung und Human-Biometeorologie.
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Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften

Die Arbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit der Universität Bielefeld beschäftigt sich mit der Charakterisierung von negativen wie positiven Umwelteinflüssen auf die menschliche Gesundheit, im Sinne von Gesundheitsschutz, Prävention und Gesundheitsförderung. Die Arbeitsgruppe interessiert sich für die komplexen Wechselwirkungen zwischen dem Menschen (mit seinen individuellen Lebensstilen und Verhaltensmustern) und der gegenständlich materiellen (z.B. Wohnumwelt), der anthropogen beeinflussten ökologischen (z.B. Luft- und Wasserverschmutzung) und der sozialgesellschaftlichen (z.B. ökonomischer Status und Kultur) Umwelt.
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Ämter und Behörden

Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Vereinten Nationen beschäftigt sich neben vielen weiteren Aufgaben auch mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit.

Einen ausführlichen Überblick zu den unterschiedlichen Aktivitäten und Programmen in Europa findet sich auf der Webseite des WHO Regionalbüros Europa (auf englisch).
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Umweltbundesamt (UBA)

Im Zentrum der Arbeit des UBA steht der Schutz der menschlichen Gesundheit vor unerwünschten Einwirkungen aus der Umwelt.
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Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS)

Am 17. Dezember 2008 hat das Bundeskabinett die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel beschlossen. Diese schafft einen Rahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland. Sie stellt vorrangig den Beitrag des Bundes dar und bietet auf diese Weise eine Orientierung für andere Akteure.
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Fortschrittsbericht zur deutschen Anpassungsstrategie

Der im Mai 2015 veröffentlichte Monitoringbericht der DAS stellt erstmals in kompakter Form anhand von gemessenen Daten dar, welche Veränderungen durch den Klimawandel bereits feststellbar sind. Die im November 2015 vorgelegte, erste, nach einer einheitlichen Methodik erarbeitete, konsistente und flächendeckende Vulnerabilitätsanalyse für Deutschland identifiziert handlungsfeldübergreifend die Regionen und Systeme, welche besonders durch den Klimawandel betroffen sind.
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Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel

Die im November 2015 vorgelegte, erste, nach einer einheitlichen Methodik erarbeitete, sektoren- und flächendeckende Vulnerabilitätsanalyse für Deutschland wurde durch das Netzwerk Vulnerabilität erarbeitet. Sie identifiziert handlungsfeldübergreifend die Regionen und Systeme, welche besonders durch den Klimawandel betroffen sind.
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Studien zur gesundheitlichen Anpassung an die Folgen des Klimawandels

In Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt und weiteren Forschungseinrichtungen legt das Bundesumweltministerium drei Studien zu den gesundheitlichen Anpassungserfordernissen an den Klimawandel vor. Diese befassen sich mit der Zunahme hitzebedingter Todesfälle, der Verbreitung exotischer Stechmücken, die verschiedene, bislang in Deutschland nicht vorkommende Krankheitserreger übertragen können sowie mit der Untersuchung der Effektivität bereits bestehender Informationsdienste zur UV-Strahlung, Hitzewarnsystemen, Pollen- und Ozonvorhersage.
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Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit

Menschen brauchen eine Umwelt, in der sie gesund leben können. Um dieses Ziel zu unterstützen, kooperieren mehrere Ministerien und Bundesoberbehörden im Rahmen des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit – kurz APUG. Es fördert Forschungsprojekte und Informationskampagnen im Bereich Umwelt-, Gesundheits- und Verbraucherschutz. Schwerpunkt des Programms sind Kinder und Jugendliche.
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Für Schüler und Lehrer

Hamburger Bildungsserver

Unter dem Themenschwerpunkt Klimawandel und Gesundheit finden sich zahlreiche Informationen sowie Unterrichtsmaterialien, Linklisten und Prüfungsvorbereitungsmaterialien.
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OXFAM + Heinrich Böll Stiftung

Die von Oxfam Deutschland und der Heinrich-Böll-Stiftung erstellte Unterrichtssequenz soll den Schüler/innen die Folgen des Klimawandels in Entwicklungsländern näherbringen und sie für die Konsequenzen, die besonders Menschen in armen Ländern betreffen, sensibilisieren.
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Max Wissen: Informationsblätter und Videos u.a. zum Thema Klima und Luftverschmutzung

Filme, Animationen, Video-Clips, die Max-Reihe, Hintergrundinfos und nicht zuletzt begleitende didaktische Materialien: Das Schüler-Lehrer-Portal max-wissen der Max-Planck-Gesellschaft bietet Aktuelles, Informatives und Spannendes für den Unterricht - kostenlos und für alle!
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Klimawandel, verstehen und handeln, Unterrichtsmaterialien und Ideen für die Schule

Ausgearbeitete Unterrichtsmodule, Materialien und Projekte für verschiedene Schularten, Jahrgangsstufen und Fächer sollen von Lehrerinnen und Lehrern unproblematisch im Fachunterricht, in Form fächerübergreifenden Arbeitens oder in Projekten flexibel im Laufe eines Schuljahres eingesetzt werden können.
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Weiterbildung

Klimaanpassungsschule

Die Klimaanpassungsschule (KAS) der Charité – Universitätsmedizin Berlin vermittelt in allgemein verständlicher Form aktuelles Wissen zu klimawandelbedingten gesundheitlichen Gefahren für die Aus- und Weiterbildung für medizinische Pflegekräfte und Ärzte. Sie trägt Aufklärungs-, Behandlungs- und Anpassungsmöglichkeiten im Zeichen des Klimawandels zusammen.  mehr

Projekt „Gesundheitliche Folgen des Klimawandels“, LMU München

In Zusammenarbeit mit Kooperationspartner aus dem ärztlichen Bereich hat das Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin des Klinikum der Universität München eine Fortbildung/Vortragsreihe zu den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels entwickelt. Themen sind Infektionskrankheiten, Allergien, Luftschadstoffe, UV-Strahlung sowie Hitze und extreme Wetterereignisse (z. B. Überschwemmungen).
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